© Winterlandschaft_c_Andreas Mühlleitner
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Innviertler Winterlandschaft mit Sonnenschein
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Raunächte

Der Name „Raunacht“ leitet sich nicht vom Wort „Rauch“ ab, sondern geht wohl auf das mittelhocheutsche Wort „rüch“ (haarig, uneben) zurück, das in dieser Bedeutung in der Kürschnerei als Rauhware oder Rauchware für Pelzware noch in Verwendung ist. Die langen Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönig haben bei uns im Innviertel eine besondere Bedeutung. In den sogenannten zwölf „Raunächten“ trieben, laut Überlieferung, die bösen Geister und Hexen ihr Unwesen und konnten leichter in Häuser und Ställe eindringen. Darum wurden diese Gebäude und auch jene des Nutzviehs mit Ritualen wie ausräuchern oder aufhängen bzw. verfüttern von geweihten Palmzweigen oder Segensbaumzweigen gegen das Böse gereinigt und geschützt.

Besonders an den vier Hauptrauhnächten der Thomasnacht (21.-22.12.), der Christnacht (24.-25.12.), der Silvesternacht (30.-31.12.) und der Dreikönigsnacht (05.-06.01.) soll das Ausräuchern mit heimischen heilkräftigen Pflanzen eine starke reinigende Wirkung haben.