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Sebastian Schönberger - Innviertler Radprofi

fährt derzeit für das Team Felt Felbermayr

jährlich:  31.000 - 35.000 Radkilometer | ca. 60 Rennen

wöchentlich:  20 - 30 Stunden am Rad plus 2 x Kraftkammer

täglich: 2 - 6 Stunden am Rad

Persönliches & Sportliches von Sebastian Schönberger

1. Für welches Team fährst du jetzt? Seit wann und wie lange läuft der Vertrag?

Seit dieser Saison fahre ich für das Team Felt - Felbermayr.
Es ist ganz unterschiedlich wie lange ein Vertrag dauert, aber in der Regel zwischen 1 - 4 Jahre. Ich habe einen Jahresvertrag unterschrieben.

 

2. Was ist für dich das größte Ziel?

Gesund zu bleiben und den Sport auf höchster Ebene so lange wie möglich zu betreiben.

 

3. Was wäre für dich ein glücklicher Moment?

Das Wichtigste ist für mich, dass meine Familie und ich gesund sind. Dass ich mit Leidenschaft den Rennsport ausüben darf/kann. Im Adrenalin“Rausch“ den Berg hochfahren und ein Top-Resultat erreichen ... – ist ein erhebendes Gefühl.

 

4. Bier und Bradl in da Rein, darf das sein?

Natürlich! Zu bestimmten Anlässen muss das sein.


Es gibt nichts Besseres als ein Bradl in der Rein von meiner Oma.

Für mich ist es schon Tradition nach der Saison ein richtiges Innviertler Bradl aus dem Holzofen serviert zu bekommen. Ich schaue natürlich sehr auf die Ernährung, aber manchmal muss das schon sein.

 

Und wie schaut´s mit einem kühlen „Blonden“ aus?

Alkohol ist bei der Vorbereitung eher Tabu, aber ich bin ja nicht das gesamte Jahr mit Rennenfahren beschäftigt.
Ich gönne mir öfters nach einer richtig harten Trainingseinheit ein Bierchen, damit der Elektrolyt-Speicher wieder stimmt - mit Maß und Ziel wie es so schön heißt.
Als Innviertler kennt man natürlich die besten Biere aus der Region und so gibt´s auch öfters ein Alkohlfreies Bierchen zum Abendessen. Und ich hab die Gewissheit, dass ich am nächsten Tag richtig Power in den Beinen habe.

 

5. Trainingskilometer täglich / wöchentlich / jährlich?

Ich fahre dieses Jahr ca. 30.000 km, davon sind mehr als die Hälfte Rennkilometer, man kann sagen ca. 60 Rennen.
In der Woche sitze ich 20 - 30 Stunden am Rad und 2 Mal in der Kraftkammer.
Täglich sind es ca. 2  -6 Stunden am Rad.

 

6. Wie schaut dein Tagesablauf so aus?


Nicht im Training, sondern in der Regeneration wird man stärker…

Ich stehe meistens um 7.00-8.00 Uhr auf. Der Schlaf ist eins der wichtigsten Dinge bei mir. In den laufenden Jahren hat man gemerkt, dass man nicht im Training stärker wird, sondern in der Regeneration. Das Frühstück besteht meistens aus einem Müsli mit frischen Früchten (wenn möglich aus dem Garten) und Haferflocken sowie einem Omelett aus heimischen Eiern und natürlich einem guten Kaffee.

Vor dem Training genieße ich noch die Zeit mit meiner Frau bei einem Spaziergang mit unserem Hund im Kobernaußerwald.

Meistens geht es um 10.00 Uhr aufs Rad, wo ich zwischen 60 bis 200 km abspule. Direkt nach dem Training heißt es, meine Speicher wieder zu füllen- mit Protein-Shake und Kohlenhydraten. Nach dem Radtraining stehen noch Streching und Stabilisationstraining am Programm. Auch Massagen sind sehr wichtig für mich, um schnellstmöglich zu regenerieren.

Täglich wird mein Training analysiert und mit meinem Trainer besprochen.
Da die Ernährung eine große Rolle spielt, ist es für mich irrsinnig wichtig Lebensmittel aus der Region zu beziehen und hier genieße ich das Innviertel. Da weiß man, was auf den Teller kommt.

 

7. Bereitest du dich speziell auf deine Rennen vor? Ernährung, etc.?

Ich habe ein eigenes Team um mich zusammengestellt, das einen speziell für mich eingestellten Ernährungsplan, Rennplan, Erholungsplan ausarbeiten. 

 

8. Wolltest du schon immer Profisportler werden?


Ich wollte mich mehr schinden!

Es war immer schon in mir, mich zu bewegen. Aber geplant war es nicht. Ich habe mit dem Fußballspielen bzw. Skifahren angefangen. Aber nichts von beidem hat mich genug gefordert und ich wollte mich mehr schinden und fand so den Weg zum Radsport.

Nach der Hauptschule habe ich ein Jahr die HTL Braunau besucht, bevor ich den Beruf zum Installateur mit viel Begeisterung erlernt habe.

Nach der Ausbildung wurde ich in das Heeressportzentrum einberufen und hatte die Möglichkeit mich zu 100 % auf den Radsport zu konzentrieren.

Nach dieser Zeit nahm alles seinen Lauf. Ich fuhr bis 22 Jahre in Österreich, danach schaffte ich den Sprung ins Ausland und bin 2 Jahre lang für ein italienisches Team, 3 Jahre für ein französisches Team und 1 Jahr für ein amerikanisches Team  in die Pedale getreten.

 

9. Was vermisst du am meisten aus dem Innviertel, wenn du unterwegs bist?

Ich habe das Privileg in einer unglaublich schönen und ruhigen Lage zu wohnen.
Für mich gibt es nichts Schöneres, als am frühen Morgen zusammen mit meiner Liebsten und meinem Hund im Wald spazieren zu gehen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl die unverbrauchte Luft einzuatmen und die Stille des Waldes zu genießen.
Aber auch die Leute im Innviertel vermisse ich. Die Innviertler Art gibt es nirgendwo sonst.

 

10. Wo trifft man dich im Innviertel?

Auf den abgelegenen und wenig befahrenen Straßen. Ich liebe die Gegend rund um Maria Schmolln, wo es immer rauf und runter geht. Abseits vom Sport findet man mich meistens in der Natur oder am Abend auch gerne in einem der vielen guten Wirtshäusern. 

 

11. Hast du einen Tipp für den Radlerhosen-Einkauf? Worauf kommt's an?

Hier ist der beste Tipp: NICHT sparen!

Es gibt nichts Unangenehmeres als Sitzprobleme und auch der Gedanke, ein super gepolsterter Sattel ist der Bequemste - eher im Gegenteil.

Was viele auch Missachten- unter der Radhose ist es wichtig keine Unterwäsche zu tragen.


"Es ist wichtig, KEINE Unterwäsche zu tragen!“
Sebastian Schönberger