© Hoamatlandla Tuba_c_Tourismusverband s'Innviertel_Forthuber
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Musiker mit Tuba; in Tracht; sitzend in Gaststube
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Innviertler Maschkerer

Im Innviertel sind zur letzten Raunacht die Maschkerer unterwegs.

Vor allem in den Gemeinden Maria Schmolln und St. Johann am Walde ist dieser Raunachtsbrauch lebendig. Der Ursprung dieser närrischen Ausgelassenheit liegt in einem alten heidnischen Brauch und fällt auf die letzte der zwölf Raunächte.

Jedes Jahr am 05. Jänner ziehen in Maria Schmolln die Zechen Michlbach und Schweigertsreith abwechselnd als Maschkerer von Haus zu Haus und vertreiben das „Böse“ und bringen das „Gute“ ins Haus. Der Auftritt der Maschkerer-Gestalten folgt einer genauen Abfolge. Sobald die Tür geöffnet wird, rutscht der Rauchfangkehrer auf einer kurzen Holzleiter ins Haus. Der Teufel mit der großen hölzernen Scherenzange stürzt sich auf den Rauchfangkehrer. Der lustige Kasperl mit seiner Kegelmütze und seinem weißen Gewand mit bunten Sternen verjagt mit seiner Peitsche den Teufel. Nun kommen die übrigen Maschkerer wie Guckkastenträger, wildes Vieh, Jäger, Arzt, Heiratsvermittler, Polizist, Friseur und viele mehr ins Haus. D´ Musi spielt und dazu tanzen die lustig verkleideten Paare. Wichtig ist, dass der Kasperl zum Schluss den Teufel aus dem Haus jagt und somit das Glück ins Haus kommen kann. Als Dank erhalten die Maschkerer allerlei Essbares wie Krapfen, Süßigkeiten, Fleisch, Brot und kleine Geldspenden, die im Buckelkorb des Alten Weibes und des Alten Mannes verstaut werden. Das ein oder andere Schnapserl darf nicht fehlen, denn gegangen wird bei Wind und Wetter und das von frühmorgens bis spätabends.

Gel(i)ebte Tradition

Die Einheimischen kennen den Brauch und sind vorbereitet, wenn sie untertags auf die Maschkerer treffen und der Spaß-Polizist für allerlei Vergehen eine Geld-Strafe verhängt. Überhaupt läuft man am 05. Jänner Gefahr, dass sich die Maschkerer um einen „kümmern“. Der Friseur versucht jeden mit seinen Sprays und Holzscheren zu verschönern und der „Doktor“ verabreicht nur die beste Medizin. Tipp für alle Nicht-Schmollner: Einfach mitmachen ist sicher die beste Devise.

Am späten Abend endet der anstrengende Fußmarsch im Gasthaus, wo schon viele Schaulustige warten. Nun tanzen die „Maschkerer“ zum Abschluss ihren Landler. Früher wurde das vom Alten Mann gesammelte Fleisch vom Wirt gebraten und zusammen mit den Rauhschnitten (in Ei getauchte und gebackene Brotschnitten) verzehrt.

Die nachfolgende Bildergalerie ist mittels Pfeiltasten (links, rechts) bedienbar.

Wissenswertes

Der Brauch der Innviertler Maschkerer ist bereits über 200 Jahre alt und war bis nach dem 2. Weltkrieg noch überall dort im Innviertel zu finden, wo die Zechen und Kameradschaftsbünde Geltung hatten. Der Ausdruck Maschkerer stammt von Maske, eine Bezeichnung für maskierte (einzeln oder in Gruppen auftretende) Gestalten, die keinem namensgebenden Typus (wie etwa den Perchten) zuzuordnen sind (Quelle: www.aeiou.at).

Folgende Masken sind dabei:

* der Guckkastenträger: er sieht dem Kasperl sehr ähnlich, trägt allerdings einen Guckkasten umher, in den man gegen eine kleine Spende hineinschauen kann

* der Friseur: er versucht alles und jeden mit seinen Sprays, Holzscheren und Kämmen zu verschönern

* der Doktor: er lindert alle Wehwehchen mit Salben und bester Medizin

* der Krämer: ER hat nichts, was es nicht gibt

* der Finanzer: er hilft der Gemeinde die Steuern einzutreiben und brummt manchen Personen oft heftige Strafen auf

* der Heiratsvermittler: die Dating-App von gestern - er versucht auf die altmodische Weise zu verkuppeln - mit tollen Singles aus dem Katalog

* der alte Mann und das alte Weib: die beiden übernehmen das Schlusslicht und kommen auf Grund ihres Alters oft nur sehr langsam voran

…. und noch einige weitere wie der Polizist, der Messerschleifer, der Jäger, das wilde Viech und sein Bändiger, der Musiker und die Tänzer und viele mehr.