Der Grafenstein ist der südlichste und wichtigste von derzeit noch 25 stehenden Österreichisch-bayerischen Grenzsteinen, die an der derzeitigen Gemeindegrenze von Waldzell zu Redleiten, Frankenburg, Fornach und Pöndorf stehen. Gleichzeitig bilden Sie die Bezirksgrenze zwischen Innviertel und Hausruckviertel.
Von 1437 bis 1779 war das auch die Staatsgrenze zwischen dem Königreich Bayern und dem Erzherzogtum Österreich. Im Erzherzogtum Österreich regierte Maria Theresia mit ihrem Sohn Josef II und in Bayern folgte Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz dem 1777 kinderlos verstorbenen Kurfüst Maximilian III Josef nach. Im gesamten 18. Jahrhundert war diese Grenze sehr umstritten, eine eindeutige Grenzziehung wurde erst im Oktober 1770 zwischen Graf Johann Ludwig II Khevenhüller von Frankenburg und dem bayrischen Landgericht Friedburg vereinbart, dessen Pfleger von 1762-1779 Josef Ferdinand, Graf von Rheinstein und Tattenbach war.
Nach der Grenzbeschreibung dvon Gerichtsschreiber Johann Nißl aus Friedburg wurden endlich jene Grenzsteine versetzt, die bereits seit 1601 in Forstern lagerten. Die Grenzsteine weisen auf der österreichischen Seite ein eingraviertes G.F. für Grafschaft Frankenburg auf und auf der bayerischen Seite steht L.F. für Landgericht Friedburg. An einigen Steinen kann man auch heute noch das Wappen darauf erkennen. Als die Steine gesetzt waren, hatten sie nur noch wenige Jahre Gültigkeit als Hoheitsgrenze, denn der Frieden von Teschen beendete 1779 den bayerischen Erbfolgekrieg und das Innviertel wurde Österreich zugesprochen. Zwischen 1805 und 1809 besetzte Napoleon Bonaparte mehrmals unsere Heimat, ab 1809 kam sie vorübergehend in bayrische Verwaltung, bis das Innviertel 1816 endgültig österreichisch wurde.
Für Touristen ist der Grafenstein nur zu Fuß erreichbar, da alle Zufahrtswege Forststraßen sind, die für den allgemeinen Verkehr nicht freigegeben sind. Die Routen sind (noch) nicht beschildert.
1.) Von Hocheck auf der Klauskopfstraße zur Hirschzunge ca. 3,5 km
2.) Von Hocheck über Heuweg> Kalteis > Hirschzunge 4,5 km
3.) Von Seppenröth (Fornach) Forstweg Haselnußstaude (notdürftig beschildert) 2,5 km
4.) Runde Hocheck > Grafenstein > Kalteis >Hocheck 8 km
5.) Moos (Pöndorf) > Meisterholz > Kalteis > Hirschzunge 5,5 km
6.) Geführte Wanderungen werden von Hans Hermandinger für Schulklassen, Vereine, Personengruppen etc. angeboten.
📌 Waldwandern mit dem Muina Hans
"Auf den Spuren der alten Holzknechte zu historischen Plätzen des Kobernaußerwaldes"
Halbtageswanderung: EUR 90,00
Anmeldung und Information unter hermandinger@inext.at
Standort: Am Südende der Hirschzunge, wo sich die Waldparzellen 1/1 KG Walligen (Christian Wirth), 1547/241 KG Forstern (ÖBf) und 311/1 Haberpoint (ÖBf) treffen. Ebenfalls ist es der Treffpunkt der Gemeinden Fornach (Bez. Vöcklabruck, Pöndorf (Bez. Vöcklabruck) und Waldzell (Bez. Ried i. I. ). Zudem grenzt das Innviertel an das Hausruckviertel.
Die GPS Koordinaten nag WGS84 sind: N 48°03‘04“ O 13°22‘59“
Für Informationen beim Kontakt anfragen.